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Behandlungsstrukturen nach Wilhelm Reich

Autorin:

Ute Kux

Heilpraktikerin und Körper­thera­peutin

Wiehagener Str. 116
42499 Hückeswagen
Tel. 02192-82183
UteKux [at] aol [Punkt] com

Als ich vor ca. 8 Jahren mit der Dorn-Methode begann, zeigte sich schon bald, dass meine Patienten mit ihren Hausaufgaben sehr unterschiedlich umgingen und somit auch sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielten.

Auf der Suche nach den Ursachen und wie ich die Aufgaben typgerecht verteilen konnte, war mir meine Ausbildung zur Körpertherapeutin sehr von Nutzen.

Ein besonderes Standbein dieser Ausbildung waren die Charakterstudien nach Wilhelm Reich.

Reich hatte während seines Studiums des Menschen unter anderem Parallelen bei verschiedenen Charakteren in Haltung, Körperbau, Muskelstruktur und Verhaltensweisen festgestellt. Nach längerer Erforschung dieser Parallelen hat er sich letztendlich auf fünf Haupttypen festgelegt.

Die meisten Menschen sind zwar Mischtypen, dennoch kann man im Groben unter Zuhilfenahme der Strukturen individuelle Übungen verteilen.

Dies ist natürlich nur ein kleiner Einblick in dieses große Feld, aber mit ein paar Merkmalen kann sich auch ein Laie diese Erkenntnisse Wilhelm Reichs zunutze machen.

Hier nun im Einzelnen die Charakterstrukturen nach Wilhelm Reich, ihre Eigenarten, Haltungen und was unterstützend wirkt, damit diese Patienten von alten Mustern ein Stück abrücken können um wieder in Bewegung zu kommen. Die einzelnen Strukturen sollten nicht mit den im Volksmund bekannten Bezeichnungen verwechselt werden.


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Schizoide Charakterstruktur:

Körperlich meist dünn und hypoton. Die Energie ist nach innen gezogen. Wenig Augenkontakt. Die Haut ist kühl, mit geröteten und gespannten Gelenken. An der Schädelbasis oft eine starke Spannung. Die Brust ist wie zusammengeschnürt, das Becken wie festgenagelt. Die Arme hängen lang am Körper und schwingen nicht. Beine oft nach außen gedreht, kalt und zusammengezogen. Das Rückgrat ist häufig verdreht.

Was hilft:
Ganzkörpermassage, Energie in die Extremitäten bringen, Erdungsübungen, Vertrauen schaffen, ldentifikation mit dem Körper und seinen natürlichen Lebensprozessen.


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Orale Charakterstruktur:

Der Körper ist dünn, lang, mager und droht zu kollabieren. Die Muskulatur und das Gewebe sind schlaff, hypoton, resigniert. Die Schultern hängen nach vorne, drohen zusammenzubrechen – die Brust ist eher eingefallen, wobei der Bauch nach vorne gewölbt ist. Das Becken ist meist nach vorne gekippt. Alle Biegungen im Rücken sind übertrieben. Großer Druck auf das Kreuzbein und die Beine: Stark durchgedrückte Knie.

Was hilft:
Muskelaufbau durch Sport anregen; Laufen ist gut, Gewichtheben, Karate, Tanzen, energetisierendes Atmen, Rolfing, Brust erweitern. Knie gebeugt halten, viel an Beinen, Füßen und Fußgelenk arbeiten.


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Psychopathische Charakterstruktur:

Der Körper wirkt aufgebläht, da die Energie im Brustkorb gehalten wird, Zwerchfellhochstand, Atemblockade des Ausatmens. Die Muskulatur ist eher hyperton, kann aber auch an der Oberfläche weich und darunter gespannt sein. Im Verhältnis zur aufgeblähten Brust ist das Becken eher schmal, ohne Ladung, kalt, nicht verbunden mit dem Oberkörper, wenig Energie.

Was hilft:
Sehr wichtig ist Atemarbeit. Schwerpunkt sollte die Entspannung der Beine und später dann des ganzen Körpers, insbesonders Gesicht, Kopf, Hals, Zwerchfell sein. Tai Chi, Rolfing, Feldenkrais-Beckenarbeit.


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Masochistische Charakterstruktur:

Der Körper sieht zusammengepresst und belastet aus.
Da die starke Ladung nicht heraus kann hat sie sich in Masse (Übergewicht) gewandelt. Die Schultern sind nach vorne gerollt, wirken wie nach einer Niederlage. Die Taille ist kurz, das Becken eingezogen, das Gesäß flach. Der Rücken sieht belastet aus.

Was hilft:
Es ist gut diese Patienten aus ihrer geduckten Haltung (Opferhaltung) heraus zu bringen. Jede Form von Bewegung ist gut, wenn möglich spielerisch. Tanzen, Rolfing, Aerobic, Stretching. Den Wunsch, eigene Impulse zu spüren und auszuleben, unterstützen. Selbstvertrauen fördern.


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Rigide Charakterstruktur:

Der Körper ist von der Muskulatur her gut entwickelt, lebendig, die Proportionen stimmen. Die Rückenstrecker sind rigide (Angst vor Hingabe), die ganze Haltung sieht sehr „verantwortlich“ aus. Das Becken ist geladen, aber eher spastisch. Das Gesäß ist wohlgeformt. Gute, hohe Energie. aber leider kein Fluß, oft steif.

Was hilft.
Alles, was vom Leistungsprinzip wegführt, tiefe Entspannung, Meditation, Yoga, Reichianische Massage. Kein Leistungsdruck wie: diese Übung muss täglich ausgeführt werden. Zeit geben zum einfach nur „SEIN“.



Bei der Arbeit mit Patienten die Rückenprobleme haben ist es sehr wichtig, ihnen zu erklären, dass, wenn sie genauso handeln und denken wie bisher, sie genau die gleichen Probleme haben werden, wie vor der Behandlung. Nur anderes Denken und Handeln führt auch zu einer Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens.